FRÉDÉRIC MOSER & PHILIPPE SCHWINGER

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Frédéric Moser & Philippe Schwinger präsentieren in ihrer Zweikanal-Videoarbeit Double Bodies die Schicksale von Isa und Tom, die beide in der gleichen öden Berglandschaft  in ihre je eigene Geschichte verwickelt zu sein scheinen und diese mit dem Betrachter diskutieren. Die taffe Isa vergräbt ihr erwirtschaftetes Geld in der Erde aus mangelndem Vertrauen in die Banken. Tom hingegen hat nach seiner Trennung alles verloren und diktiert in sein Handy für seine Frau Nachrichten, die sie nie erreichen werden. Beide Protagonisten sind in einer Welt gefangen, in der sich Dystopie und Utopie augenscheinlich überschneiden, in der Macht und Hilfslosigkeit, Vernunft und Willkür, Intimität und Universalität koexistieren. Explizit werden dabei die Fragen nach gelingendem Zusammenleben gestellt, doch gelingt es weder ihr noch ihm, mögliche
Wege der Befreiung aus dieser paradoxen Welt konkret ins Auge zu fassen.

A topsy turvy rise handelt von zwei Jüngern, die  vor Kurzem ihren Anführer verloren haben. Inspiriert durch Hölderins Schauspielfragment Der Tod des Empedokles, in dem der Titelheld, der Philosoph aus Agrigent, die Königskrone ablehnt und sich zum Wohle der Gesellschaft in den Etna stürzt, seine Selbsttötung als Opfertat für eine revolutionäre Wiedergeburt der Demokratie begreifend. Die Arbeit fokussiert auf die hinterbliebenen Anhänger, welche nun allein verantwortlich für die Umsetzung der Pläne ihres Anführers sind. Die kommende egalitäre Gemeinschaft im Sinn, versuchen sie sich gemeinsam an dessen letzte Worte zu erinnern.

 


 

In their two-channel video work Double Bodies, Frédéric Moser and Philippe Schwinger present the fates of their protagonists Isa and Tom. In the same desolate mountain landscape, both of them seem to be tangled up in their own story, which they discuss with the viewer. Tough-minded Isa buries the money she has earned in the ground because she doesn’t trust banks. Tom, on the other hand, lost everything after separating from his wife, to whom he dictates into his mobile phone messages that will never reach her. Both are imprisoned in a world in which dystopia and utopia apparently overlap, in which power and helplessness, reason and arbitrariness, intimacy and universality coexist and explicitly address the issues involved in cohabitation. But neither one succeeds in finding possible paths of liberation out of this paradoxical world.

A topsy turvy rise deals with two disciples who recently lost their leader. It is inspired by Hölderlin’s fragmented play about the death of Empedocles, in which the hero, the philosopher from Agrigento, refuses the royal crown and casts himself into Etna for the sake of democracy and revolution — death as the necessity for a rebirth of society. The work focuses on those remaining individuals who are now solely responsible for realising the plans of their leader. With the vision of an egalitarian community, they endeavour together to remember his last words.

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